Wintertour nach Schweden 2021 – die ersten Tage

Nachdem ich am Sonntag planmäßig in Orsa angekommen bin, ging es am Montag erstmal zum OFC, zum Orsa Fiske Center.
Das OFC ist nicht einfach nur ein Geschäft für Angelzubehör, sondern ein richtiger Wunderladen. Dort gibt es Dinge, von denen ich noch nie gehört habe und die ich für meine Photographie so herrlich zweckentfremden kann. Auch diesmal war mein Besuch dort erfolgreich und leider auch teuer.

Da aber in Deutschland die Schuhgeschäfte wegen Corona geschlossen sind und ich dringend eine paar winterliche Trekking-Stiefel benötigte, war das hier eine willkommene Gelegenheit. Und ich habe wieder etwas gefunden, womit meine Modelle es bei kühleren Temperaturen angenehmer haben.

Danach ging es natürlich nach Mora zum Biltema, das ist eine Art Bau-und Freizeitmarkt. Hier macht es einfach richtig Spaß zum stöbern und auf neue Bastel-Ideen zu kommen. Am interessantesten sind hier immer die kleinen unkonventionellen und pragmatischen Lösungen.

Da man in solchen Geschäften als Mann natürlich eine Menge Zeit lassen kann, verging eben diese wie im Fluge.
Nur noch kurz zum großen Supermarkt und Versorgung für den nächsten Tag geholt und dann ging es auch schon wieder zurück zum Campingplatz in Orsa.

Dienstag ging es dann weiter nach Särna. Und wenn alle 10-15km die Temperatur um 1°C sinkt, dann ist das für einen Winter-Urlaub eine gute Sache.
Am dortigen Campingplatz angekommen, habe ich schnell den Wohnwagen aufgestellt und bin zum nächstgelegenen Wasserfall gefahren.
Mit dem Auto kam ich nicht ganz bis dorthin, da der Nebenweg dahin doch ziemlich verschneit war. Also den letzten Kilometer zu Fuß und eine ganze Weile photographiert.

Es sieht wirklich toll aus, wenn der größte Teil des Wasserfalls noch vereist ist, aber die Hauptrinne schon einen Teil frei ist.

Am Mittwoch wollte ich mir eigentlich einen Schneescooter leihen und damit ein wenig rumkurven. Das Wetter war aber beim aufstehen so toll, daß ich mich dann doch auf den Weg zum Fulufjället gemacht habe um dort den Njupeskär-Wasserfall im Winter zu photographieren.

Im Fulufjället angekommen suchte ich erstmal nach dem Weg zum Wasserfall. Im Sommer oder Herbst kenne ich ja den Weg, aber jetzt war überall noch meterhoher Schnee. Nach ein paar Minuten habe ich aber den Weg gefunden und jetzt machte sich auch mein Besuch beim OFC, vom Montag, bezahlt. Dort hatte ich mir nämlich auch Spikes besorgt, die mir jetzt auf dem überfrierenden Schnee ordentlich Halt gaben.
Der Weg ließ sich so ganz entspannt (also für hiesige Verhältnisse) laufen.

Kurz vor dem Wasserfall geht eine Treppe den Hang hinunter und diese war wegen Rutschgefahr gesperrt. Also außen herum, ohne Treppe. Außen herum heißt in diesem Fall einen steilen Hang herunter mit verharrschtem Tiefschnee. Das heißt, teilweise fand ich nur durch Spikes halt, teilweise sackte ich mit dem Bein bis zur Hüfte weg. Mit Einsatz der Hosenboden-Bremse aber ganz gut machbar.

Die echte Herausforderung kam aber jetzt. Ich hatte schon von einigen Standpunkten Bilder vom vereisten Wasserfall gemacht, aber ich wollte richtig nah ran, bis zum Besucher-Plateau. Ab dort an wären ohnehin die Winkel zu ungünstig. Von dem eigentlichen Weg mit einem Geländer, welches bis zur Taile geht, schaute nur noch hin und wieder der Handlauf raus. Und die Neigung der Schneewehen (oder wie nennt man das) war doch recht steil. Nur ein kleiner, kaum erkennbarer Trittpfad, kaum einen Stiefel breit, war zu erkennen. Und dieser Pfad war komplett vereist. Mein Treckingstock drang gar nicht ein und meine Spikes nur wenn ich mein ganzes Gewicht darauf legte.
Also ging es nur im Trippelschritt vorwärts. Eine halbe Fußlänge vorwärts, Gewicht draufsetzen bis die Spikes greifen und anderen Fuß nachziehen mit derselben Prozedur. Da ziehen sich die gut 100m ganz schön hin.
In solchen Fällen heißt es nicht ungeduldig zu werden denn sonst geht es schneller abwärts als man es sich wünscht.

Am Plateau habe ich dann einige Bilder gemacht, leider zog dann aber der Himmel zu. Das kräftige Blau des Eises war aber trotzdem noch überdeutlich zu sehen. Wieso es so extrem blau ist, ist mir jedoch ein Rätsel.

Danach ging es erstmal denselben Weg zurück und dann die klassische Runde weiter. Teilweise verschwand auch hier hin und wieder der Weg. Die Trennung von betonhartem und pulvrigen Schnee war dabei praktisch nicht zu erkennen. Man stand bombenfest und nur einen halben Schritt später war man bis zu Hüfte weg. Dort wo man aber schon eine Spur sah, ging es aber gut vorwärts, da hatte ja schon ein anderer “getestet”.

Abends habe ich mir dann von der Gaststätte des Campingplatzes einen richtig guten Burger geholt und dazu als Dessert Schokofondant.
Das war dann auch die Überraschung des Tages, denn so gut habe ich Schokofondant bisher nur in Frankreich gegessen.

Am Donnerstag ging es dann zu meinem nächsten. Eigentlich wäre ich gern noch einen Tag in Särna geblieben, aber ich hatte schon in Orsa mein nächstes Ziel gebucht, einen kleinen Campingplatz in der Nähe von Järpen, der eine Besonderheit hat.

Aber zuerst ging es nach Östersund. Normalerweise bevorzuge ich eine andere Route, aber aufgrund der Schneeverhältnisse schien mir die Hauptstraße geeigneter, obwohl ich weiß, daß sie ganz böse Bodenwellen für den Wohnwagen hat.
In Östersund ging es, wie jedesmal, zum Werksverkauf von Woolpower und etwas Verpflegung. Danach meine schwedische Gasflasche tauschen und dann noch eine gute Stunde Fahrt zum Campingplatz.

Auf der Fahrt fing es dann zwar an zu schneien, aber ich kam auch bald am Campingplatz an, kurz bevor es dunkel wurde.

Am Freitag wandelte ich ein wenig auf den Spuren Astrid Lindgrens. Ein vereister Wasserfall, ein wunderschöner Flußlauf und viel Natur. So wie in einer der beliebtesten Verfilmungen von Astrid Lindgren. Genauso, denn ein Teil des Films wurde hier gedreht. Wißt ihr schon welcher?

Danach noch zur Touristinfo und eine aktuelle Karte der Region besorgt.

Wintertour nach Schweden 2021 – der Start

Nach einiger Überlegung habe ich mich nun doch entschlossen, auch diesen Winter wieder nach Lappland zu fahren. Zwar hat mein geplantes Modell recht kurzfristig abgesagt, aber ich brauche einfach diese Freiheit für meinen Kopf und mein Wohlbefinden.

Interessanterweise hatten die Corona-Regeln gar nicht so großen Einfluß wie zuerst gedacht. Einen gewissen Anteil daran hatte auch die Fährgesellschaft Stenaline, von der ich meist die Nachtfähre nach Göteborg, so auch dieses mal, nutze.
Dort waren nämlich alle wichtigen Informationen komprimiert und übersichtlich auf der Homepage abrufbar. Geht doch.

Letztes Wochenende hatte ich schon angefangen den Wohnwagen vorzubereiten und die ersten Sachen einzupacken.
Am Mittwoch habe ich ihn dann vom Stellplatz abgeholt und auf dem Parkplatz bei mir um die Ecke gefahren und am Donnerstag die meisten Sachen gepackt. Freitag Mittag hatte ich dann einen Termin für einen Schnelltest, denn zur Einreise nach Schweden benötigt man einen negativen Corona-Test, der max 48 Stunden alt sein darf.

Freitag nach Arbeitsschluß ging es dann zu meinem ersten Zwischenstopp, meinem Vater, der auf der Hälfte der Strecke nach Kiel wohnt.
Hier fiel schon der erste Streß von mir ab und am nächsten Morgen ging es dann weiter nach Kiel.

Dort ging es relativ zügig voran, bis kurz nach dem Elbttunnel. Vollsperrung der A7. Und die Umleitung war eine Katastrophe. Als ob man den Weg gewürfelt hätte – jeden Tag neu, aber nur die Hälfte der Schilder angepaßt. In dieser Umleitung habe ich dann 2 Stunden zugebracht.

Als ich endlich wieder auf der A7 drauf war, ging es dann zügig. Leider hatte ich Freitagabend bemerkt, daß auf meinem negativen Testergebnis die Uhrzeit nicht angegeben war. Somit war der Test für mich wertlos. Glücklicherweise wußte ich aber, daß gegenüber dem Fährhafen ein mobiles Testlabor aufgebaut war und dort ging es dann auch recht schnell mit dem Test und ebenso mit dem Einchecken in die Fähre. Ich war diesmal tatsächlich der einzige mit Wohnwagen.

Das Schiff legte dann auch planmäßig ab und nachdem ich mir im Schiffs-Shop eine gewisse Grundversorgung mit Kex, Marabou-Schokolade und Schulkreide (eine sehr spezielle Süßigkeit) zugelegt habe zog ich mich auf meine Kabine zurück und ging dann auch sehr schnell schlafen.

Am nächsten Morgen, also Sonntag, kamen wir planmäßig in Göteborg an. Dort herrschte so ein besonderer lichtdurchfluteter Nebel, so wie ich es mag. Nach den Kontrollen, war ich dann auch bald auf der E45.
Hier wurde ich dann richtig tiefenentspannt.
Selbst diese blöden Automaten beim Burgerbräter, die ich normalerweise richtig hasse, konnten meine Stimmung nicht trüben.

Kurz vor 18:00 Uhr war ich dann in Mora, noch mal kurz Ost-Franska (mit Käse überbackene Brötchen) einkaufen und dann ging es auch schon weiter zum Campingplatz von Orsa.
Weil Sontag war, waren meine Unterlagen und Schlüssel für den Campingplatz in einer Box hinterlegt, für die ich den Code zwei Tage vorher per SMS erhalten hatte.
Da mir vorher klar war, daß ich wohl erst bei Dunkelheit eintreffen würde, hatte ich mir einen etwas größeren Platz gebucht um nicht so viel rangieren zu müssen. So war denn auch das Aufstellen des Wohnwagens recht schnell gemacht.

Dann Heizung im Wohnwagen angemacht und diesen Artikel geschrieben 🙂

Shootingreise nach Etretat

An der Küste der Normandie, liegt das kleine Dorf Etretat. Es ist bekannt für seine Klippen und Felsentore im Meer und hat schon vielen Künstlern als Inspiration gedient. Zu den bekanntesten zählen dabei Matisse und Monet.
Und wir, Olja und ich haben uns dieses Dorf für unsere Schootingreise am letzten Januar-Wochenende ausgesucht.

Und heute ist es endlich soweit, heute geht es los.
Vier Wochen Arbeit, vier Wochen maximal 4 Stunden Schlaf, aber ich wollte unbedingt alles fertig haben bis zu diesem Tag.
Aber ich habe es geschafft, das Ei ist fertig. Aber werden wir es überhaupt schaffen dieses zu fotografieren? Das ist eher fraglich. Wäre das aber wirklich so schlimm? Wohl kaum. Das Wichtigste ist doch, die Gegend kennenzulernen.
Gleich haben wir um zwölf und dann kann ich endlich losfahren. Ich hoffe nur, dass die Straßen frei sind und ich rechtzeitig an unserem Treffpunkt ankomme.

Endlich unterwegs! Die Straßen sind weitgehend frei und ich komme gut vorwärts.
Aus irgendeinem Grund denke ich die ganze Zeit an den Film Nomaden der Lüfte und auch an den Titelsong von Nick Cave. Nun, ein paar Parallelen sind nicht von der Hand zu weisen. Auch dieser Film startet an der französischen Küste und dort werden wir jetzt hinfahren. Und sind wir nicht auch irgendwie Nomaden? Wir fühlen uns glücklich und frei wenn wir unterwegs sind. Und manchmal möchten wir gar nicht, dass die Reise endet.
Ich suche den Song auf meinem Autoradio und höre ihn mir wieder mal an. Ja, irgendwie passt es, auch zu meiner Stimmung.

Nicht mehr lange und ich bin in da. Ich habe sogar etwas Zeit gut gemacht, jetzt muss ich nur noch unseren Treffpunkt finden. Außerdem bin ich aufgeregt wie ein kleines Kind.
Ich freue mich diebisch auf Oljas Gesicht. Denn bis jetzt habe ich ihr nicht gesagt, dass ich jetzt Kontaktlinsen trage, dass deshalb ein Hut auch nicht mehr so notwendig ist und das erste mal bin ich eher elegant gekleidet. Diesmal geht es schließlich in ein gutes Hotel.
Mal sehen, ob sie mich überhaupt erkennt, hat sie mich doch schon einmal verfehlt, nur weil ich keinen Hut getragen habe.
Ich freue mich richtig diebisch drauf.

Nach einem kleinen Missverständnis über die genaue Adresse haben wir uns doch schnell gefunden. Und ich hatte mich noch extra mit dem Rücken aufgestellt, aber auch das hat nicht geholfen, sie hat mich sofort erkannt. Ich bin zwar ein wenig enttäuscht, aber die Enttäuschung über meinen verpatzten kleinen Streich hält nicht lange an.
Jetzt sind wir nach Etretat unterwegs und wir sind gut in der Zeit.

Bald sind wir an der französischen Grenze. Klar hat uns auch Deutschland noch ein wenig Zeit gekostet, aber die meiste Zeit haben wir in Belgien verloren. Vielleicht können wir wieder ein wenig Zeit aufholen.
Aber erst mal machen wir eine kleine Pause. Dafür habe ich extra heißes Wasser mitgebracht, damit wir uns unsere Lieblings heiße Schokolade gönnen können.
Da es draußen inzwischen auch ein wenig kühler wird, holen ich auch noch den leichten Poncho hinter dem Sitz raus, damit Olja sich zudecken kann.

Weiter geht es und langsam wird es dunkel und leider auch neblig. Auch wenn die Straße frei ist, schaffen wir es nicht Zeit aufzuholen. Und langsam bekommen wir Hunger. Ich fahre eine Autobahn-Raststätte an und wir holen uns an einer Bäckereikette ein paar Baguettes und dazu jeder eine heiße Schokolade.
Die ist richtig dunkel und richtig dick, geradezu eine Geschmacksexplosion. Fantastisch! Das schafft auf jeden Fall Energie und gute Laune für die Weiterfahrt.

Jetzt müssen wir von der Autobahn runter und es geht auf der Landstraße weiter. Auch wenn der Nebel recht dick ist, kommen jedoch gut vorwärts. Etreta jedoch empfängt uns mit ein paar hübschen Einbahnstraßen. Irgendwie tauchen wir immer wieder an derselben Stelle auf. Nach einer kurzen Neuorientierung waren wir aber bald am Hotel.

Das Hotel strahlt eine angenehme und heimelige Atmosphäre aus. Es wirkt gar nicht wie ein Hotel, eher wie ein altes Chateau. Nun, vermutlich war es das früher auch einmal.
Das Einchecken am Empfang ging sehr schnell und unkompliziert. Die Empfangsdame war sehr freundlich und führte uns durch eine Art Wintergarten zu unserem Zimmer.
Im Wintergarten befindet sich ein Kaminofen, in dem ein kleines Feuer brennt und somit den Wintergarten leicht beheizt.
Nach so einer Fahrt durch den Nebel fühlte man sich so irgenwie wie angekommen. Auch die Einrichtung der kleinen Sitzgruppe um den Kaminofen wirkte gediegen ohne pompös zu sein, wie aus einem Guß, daß alles einfach dorthin gehört.

Unser Zimmer hatte eine ordentliche Größe und war sehr liebevoll eingerichtet, teils mit besonderen Details. Einer der Schränke war zum Beispiel ein alter Reiseschrank bzw. Schrankkoffer, wie man sie nur aus alten Filmen kennt. Und alles hatte irgendwie Leben.
Aufgrund der langen Fahrt im Nebel waren wir jedenfalls ziemlich müde und begaben uns auch schnell zur Ruhe. Nur noch schnell etwas die Fenster geöffnet, das Zimmer war doch etwas warm, und schon waren wir in Morpheus Reich.

Am Samstagmorgen wurden wir mehr oder weniger sanft vom Gekreische der Möwen geweckt. Nach dem Aufstehen suchten wir erst mal nach dem Frühstücksbuffet. Eine der Angestellten zeigte uns dann den Weg und das Frühstück war gut und reichlich.
Satt und zufrieden machten wir uns zu Fuß auf den Weg in den Ort und dann zum Strand und den Klippen.

Es war kühl und der Wind blies uns ins Gesicht, aber durch den leichten Dunst und Nebel, der in der Luft lag, war das Licht unglaublich weich, warm und sanft.
In diesem Licht wirken die alten Häuser im Ort geradezu malerisch, manche von ihnen schienen dabei irgendwie aus der Zeit gefallen zu sein.
Ja, ich konnte mir jetzt gut vorstellen, warum die alten Meister hier ihre Zeit verbrachten.
Wir kamen jetzt an den Strand von Etretat. Er lag in einer kleinen Bucht direkt am Ort.
Wir wollten es aber etwas wilder.

Von Etretat ging es steil hinauf auf die Klippen. Der Ort verschwand fast im Nebel, es war wundervoll anzusehen. Kaum Zäune, die den Blick störten, keine großen Schilder, die sich aufdrängen, sondern freie Sicht auf das Meer.
Es ging hoch, es ging runter und wir liefen am Rande der Klippen entlang, teilweise sogar etwas weiter hinaus.
Die berühmten Felsentore waren von den Klippen aus gut zu sehen, aber wir wollten noch etwas näher heran. Also folgten wir dem Weg, bis er tief herunter an den Strand führte. Dabei blies uns der Wind teilweise so stark ins Gesicht, daß es uns manchmal fast den Atem nahm. Oder war es die Atmosphäre und die Schönheit der Landschaft, die uns atemlos machte?

Der Strand war ein Kieselstrand, der bis an die Felsen ging, welche steil hinaufragten. Am Fuße der Felsen waren viele kleinere und größere Grotten und Höhlen, die aber, wegen des hellen Gesteins, eher hell und licht wirkten.
Und natürlich machte es Spaß diese zu erkunden. Geschützt durch die Felsen war es hier sogar manchmal fast windstill.
Hier im Windschatten das Rauschen des Meeres zu hören, das auf und ab der Wellen zu sehen und die Weite zu genießen lässt einen sich frei fühlen.

Da wir hier noch fotografieren wollten, unsere Erkundungstour aber eigentlich nur ein kleiner Spaziergang sein sollte, machten wir uns zurück auf den Weg ins Hotel.
Auf dem Rückweg schien der Wind fast noch stärker zu werden und so wärmten wir uns einer kleinen Gaststätte bei einer heißen Schokolade und warmen Waffeln erst mal auf.

Zurück im Hotel bereitete ich ebenfalls noch heiße Schokolade für uns zu, bevor wir wieder aufbrachen, diesmal aber einen Teil des Weges mit dem Auto zurückgelegten, da wir noch ein wenig Foto-Gepäck mitnehmen mussten.

Irgendwie war es später geworden als gedacht, als wir am Strand ankamen. Dafür bekamen wir aber wunderschönes Licht von der Abendsonne.
Wir haben nur recht kurz fotografiert, da einerseits noch recht viele Leute unterwegs waren und es andererseits doch recht kühl war.
Wir wurden aber entschädigt, durch das Licht der untergehenden Sonne, die Brandung des Meeres und eine Stimmung die zum Innehalten einlud.
Einer dieser magischen Momente, an denen man sich wünscht die Zeit würde stillstehen.
Und mein Fjellduken sorgte dafür dass es dabei nicht zu kalt wurde.

Beim nächsten mal müssen wir die Photos wohl etwas anders organisieren.
Bin ich es in Schweden gewohnt, daß häufig bereits sehr früh morgens Leute an den Locations sind und diese meist im Laufe des Nachmittags oder Abends wieder losziehen, so ist es hier in Frankreich genau anders herum.
Morgens trifft man eher weniger Menschen, aber da es Abends „vor 19:00 Uhr kein Mittag“ gibt, bleiben sie sehr lange und man hat Abends wenig Ruhe zum photographieren.

Dann ging es zügig zurück ins Hotel, wobei die Strecke diesmal irgendwie länger schien als beim Hinweg. Vielleicht auch, weil es bergauf ging.
Vielleicht aber auch, weil wir Hunger hatten.

Nach dem Abendessen im Hotel, welches natürlich in Frankreich nicht vor 19:00 Uhr beginnt und eine ganze Weile dauert, begaben wir uns zur Ruhe.

Am Sonntagmorgen hieß es auch schon wieder Abschied nehmen von Etretat.
Nach einem reichhaltigen und guten Frühstück packten wir unsere Sachen und fuhren ein letztes Mal zum Strand.
Da wir schon mal am Atlantik waren mussten wir zwangsläufig natürlich auch mal ins Wasser gehen, welches um diese Jahreszeit natürlich etwas kühler ist. Auf jeden Fall waren wir danach wach.
Dann wollten wir noch ein paar Fotos machen. Diesmal jedoch nahm ich die, für mich etwas ungewohnte, Rolle als Modell ein. Olja sollte mal ein paar aktuelle Bilder von mir machen, denn normalerweise stehe ich ja hinter der Kamera und bin selten mit auf Bildern drauf. Normalerweise gefalle ich mir überhaupt nicht auf Fotos, aber diesmal war es anders. Die Bilder wurden wunderschön und ich möchte sich euch nicht vorenthalten.

Wir genossen noch ein wenig das Licht und die Stimmung am Strand und Wehmut mischte sich mit Melancholie. Aber langsam wurde es Zeit und wir mussten zurück zum Auto.
Wir spielten noch ein wenig mit Feuer, als Vorbereitung für ein späteres Projekt, bevor wir zurück in den Ort fuhren. Dort ging es noch mal zum Bäcker und wir holten uns heiße Schokolade und etwas Verpflegung.
Dann war es Zeit endgültig aufzubrechen.

Zuerst fuhren wir zu einer Tankstelle und ab da an übernahm Olja das Steuer und ich konnte mich etwas zurücklehnen. Nur an einer etwas ungünstig gelegenen Mautstation, wo gleichzeitig auch Polizeikontrollen stattfanden, kam meine tolle Fahrerin etwas aus der Ruhe.
Aber danach ging es zügig weiter. Wir waren schon eine Weile unterwegs als sich langsam wieder der Hunger bemerkbar machte. Vielleicht haben wir ja Glück und finden wieder eine Raststätte mit einer Paul-Bäckerei, dachten wir uns.
Und nach einem Fehlversuch hatten wir auch Glück. Und wieder konnten wir diese unglaublich leckere heiße Schokolade genießen.

Danach kamen wir relativ gut durch und ich brachte Olja nach Hause. Ich selbst hatte dann noch zwei weitere Stunden auf der Autobahn vor mir.

Die Tour nach Etretat war sehr beeindruckend und ich würde sehr gern wieder dorthin zurück. Aber diesmal mit etwas mehr Zeit.
Wann geht es wieder los?

Vorbereitungstraining für die nächste Wintertour

Anfang 2020 geht es wieder nach Lappland. Diesmal ist jedoch eine größere, mehrtägige Ski-Tour in ziemlich anspruchsvollem Gelände geplant. Und darauf bereite ich mich jetzt mit klassischem Parcours-Training vor.

Im Gegensatz zum zur deutlich bekannteren und späktakuläreren Variante, dem Freerunning, kommt das klassische Parcours-Training weitgehend ohne akrobatische Figuren aus. Es ist schlichter, aber nicht weniger anstrengend, denn es wird auch hier der gesamte Körper trainiert und auch die Gewandheit verbessert.
Man zieht eine gerade Linie durch die Landschaft und folgt dieser dann. Die auftretenden Hindernisse müssen dabei überwunden werden.

Ein angenehmer Nebeneffekt für uns Photographen ist, daß man auf diese Weise Locations entdeckt, die einem sonst verborgen geblieben wären.

Heute ist bereits der zweite Tag und ich habe mir heute ein schönes Ziel gesucht, dessen Bilder ich euch nicht vorenthalten möchte. Und heute war ein klassischer Velvia Tag…